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  1. Welche Vorzüge bieten Cascading Style Sheets?
  2. Warum ist der konsequente Einsatz dennoch nicht einfach?
  3. Referenzen

Warum Cascading Style Sheets?

Ursprünglich besaß die Auszeichnungssprache HTML keine Elemente zur grafischen Text­gestaltung – von Text­auszeichnungen wie kursiv und fett abgesehen –: dies war für den Austausch wissen­schaftlicher Ergebnisse nicht notwendig. Allerdings fehlte auch von Anfang an ein Mittel zur Text­gestaltung in Form von Stil­vorlagen. Der Druck von kommerziellen Anwendern in der Folgezeit führte zur Einführung von Tags und Attributen, um individuelles Design realisieren zu können. Der Fehler bestand darin, zu dieser Zeit nicht gleich konsequent auf Stilvorlagen zu setzen, wie dies in Text­ver­arbeitungs­pro­grammen und Satzsystem (z.B. TEX) zu dieser Zeit bereits gang und gäbe war.

Der Einsatz von Cascading Style Sheets sollte konsequent erfolgen, also nicht nur für die Definition von Schriftfamilien oder Farben. Erst der konsequente Einsatz sichert Effizienz und befreit Sie von veralteten und umständlichen Design-Verfahren.

Welche Vorzüge bieten Cascading Style Sheets?

  1. Cascading Style Sheets (CSS) ermöglichen die strikte Trennung von Inhalt und Darstellung, eine Grundforderung, wenn man auf ein Corporate Design Wert legt. Diese Stilvorlagen lassen sich getrennt von HTML-Seiten notieren. Der Webautor kann sich nun mehr auf seine Inhalte als auf die technische Realisierung des Layouts konzentrieren; Arbeitsteilung ist möglich. Änderungen lassen sich in kürzester Zeit für eine komplette Web-Site durchführen. Dies führt ebenfalls zu einer Reduzierung der Entwicklungszeiten bei Neuerstellung und Umstellung.
  2. Es können für unterschiedliche Ausgabegeräte unterschiedliche Stilvorlagen definiert werden.
  3. Die logische Strukturierung eines Dokuments mit dem id-Attribut kann in die Definition der Stilvorlagen übernommen werden. Somit kann man ein HTML-Dokument selbsterklärend gestalten.
  4. Externe CSS-Dateien werden pro Site nur einmal geladen und danach im Cache des Browsers gespeichert. Dies reduziert die Ladezeiten folgenden Seiten.
  5. Mit Stilvorlagen lässt sich aufgeblähter Code vermeiden, der notwendig ist, um Stile direkt im HTML-Dokument zu vereinbahren. Dazu gehören das <font>-Tag, verschiedene Formen von Abstandhaltern (unsichtbare Grafiken, Zeilenumbrüche <br>) und tief verschachtelte Tabellen. Auch dies verkürzt Ladezeiten. Und der HTML-Quelltext lässt sich einfacher warten.
  6. Die Möglichkeiten der Cascading Style Sheets gehen deutlich über die Möglichkeiten der Kodierung im HTML-Quelltext hinaus: Schriftgestaltung, Größenangaben, Gestaltung von Boxen mit Rändern, Hintergrundgestaltung, absolute und relative Positionierung, Kombinatoren, akustische Ausgabe… Absolute und relative Positionierung ersetzen Tabellen und Frames zur Layoutkontrolle. Eine Vorstellung von der Leistungsfähigkeit von Cascading Style Sheets können Sie auf der Webseite „CSS Zen Garden“ erhalten.
  7. Cascading Style Sheets ermöglichen einen logischen Dokumentaufbau; insbesondere erreicht man wieder eine linearisierte Textstruktur. Dies verbessert die Benutzerfreundlichkeit der Dokumente.
  8. CSS-Pseudoklassen reduzieren die Notwendigkeit des Einsatzes von Skriptsprachen (Java, JavaScript), insbesondere gilt dies für *:hover.
  9. Die Auszeichnungssprache HTML lässt sich normenkonform formulieren, auf die Nutzung obsoleter Tags kann verzichtet werden.
  10. Cascading Style Sheets verbessern das Ranking in Suchmaschinen.
  11. Zwei wichtige Eigenschaften erleichtern das Schreiben von Stilvorlagen: Die Vererbbarkeit sicherte, dass ein eingebettetes Tag die Stileigenschaften seines Eltern-Tags übernimmt, z.B. die der Schriftfamilie. Für ein bestimmtes Element können mehrere Stilregeln definiert werden, welche Stilregel zum Einsatz gelangt, bestimmen Regeln der Kaskadierung, d.h. Herkunft, Priorität, Spezifität (Gewichtung von Selektoren) und Ereignisabfolge werden berücksichtigt.

Warum ist der konsequente Einsatz dennoch nicht einfach?

  • Vielfach wird der Ansatz verfolgt, dass eine Website mit allen Browsern gleich aussehend dargestellt werden muss. Gerade ältere Broswer unterstützen keine Stilvorlagen bzw. nur eingeschränkt bzw. fehlerhaft. Dem steht entgegen, dass der Anteil derartiger Browser aber verschwindend gering ist und in jedem Fall keine Information verlorengeht. Die verbesserten Möglichkeiten zur Strukturierung bei der Kodierung des HTML-Quelltextes gestatten eine akzeptale Darstellung auch im Falle älterer Browser.
  • Anfänglich verfolgten die wichtigsten Browser-Hersteller (Netscape, Microsoft) mit unterschiedlichen und nicht kompatiblen Ansätzen, Stilvorlagen nutzbar zu machen. Browser aus dieser Zeit sind aber mittlerweile kaum noch im Einsatz. Sowohl die Auszeichnungssprache HTML als auch die Regeln für Cascading Style Sheets sind nun vom W3-Konsortium standardisiert worden.
  • Aktuelle Browser haben die CSS-Standards unterschiedlich implementiert, zum Teil auch fehlerhaft. Hier muss man sich gelegentlich noch mit „umständlichen“ Kodierungen behelfen. Die langen Produkterneuereungszyklen insbesondere beim Internet Explorer lassen eine kurzfristige Änderung der Situation unwahrscheinlich erscheinen.

Referenzen