Workshop Internet-Präsenz

Grundlagen Netzwerk

  1. Zweck eines Netzwerkes
  2. Server und Client
  3. Netzwerkarchitekturen
  4. Mögliche Dienste in Netzwerken
  5. Zugangsberechtigung (Account)

Zweck eines Netzwerkes

Der Zweck von Computer-Netzwerken, d.h. die elektrische Verbindung mehrerer Computer zum Zwecke des Datenaustausches, ist die gemeinsame Nutzung von auf verschiedenen Computern verteilten Ressourcen unterschiedlicher Art. Das bedeutet zum einen, dass nicht in jedem Falle jeder Computer immer über alle Ressourcen verfügen muss, sondern sich bei Bedarf Dienste anderer Computer bedient; zum anderen besteht die Möglichkeit der Zusammenarbeit mehrerer Personen an zentral gelagerten Ressourcen.

Natürlich sind für derartige Zwecke Vorkehrungen zu schaffen: hardwareseitig müssen Netzwerkkarten und deren Verkabelung vorhanden sein; softwareseitig muss das Betriebssystem Netzwerktreiber bereit stellen, es muss Mehrnutzerbetrieb (multi-user) und Mehrprogrammbetrieb (multi-task) unterstützen, es muss die Spezifikation der im Netzwerk freizugebenden Ressourcen zulassen und natürlich den Konflikt des gleichzeitigen Zugriffs auf dieselbe Ressource verhindern.

Server und Client

In Abhängigkeit davon, ob man nun Nutznießer eines Dienstes ist oder ihn bereitstellt, spricht man von Server oder Client:

  1. Server: Dienender, Dienstleister. Der Server ist ein Computer oder ein Programm, das einen bestimmten Dienst bzw. eine bestimmte Ressource, z.B. Druckeranbindung oder das Hosten von Internetseiten, in einem Netzwerk bereitstellt. Der Begriff Server kann sowohl für Hardware als auch Software verwendet werden.
  2. Client: Kunde. Der Client ist ein Computer oder ein Programm, das auf Ressourcen eines Server-Rechners oder -Programms zugreift, d.h., er fordert (request) einen Dienst vom Server an. Ein typischer Anwendungsfall ist der Internet-Browser. Der Begriff Client kann sowohl für Hardware als auch Software verwendet werden.

Eine Netzwerkverbindung wird dabei immer zwischen einem Server und einem Client, aber niemals zwischen Clients bzw. Servern aufgenommen. Allerdings darf natürlich ein Computer sowohl Serverdienste anbieten als auch Client sein. Im Extremfall kann ein und derselbe Computer Server und Client in einem und derselbem Kontakt sein, was zwar in der Regel nicht so sinnvoll, für Testzwecke hin und wieder ganz brauchbar ist, weil man nicht unbedingt ein physisches Netzwerk braucht. Ein weiterer wichtiger Einsatzzweck auf ein und demselben Rechner könnte aber auch sein, dass der Internetserver auf eine Anfrage von einem anderen Rechner in der Funktion als Client eine Datenbankabfrage an einen Datenbankserver u.U. auf demselben Rechner richtet.

Netzwerkarchitekturen

Es gibt zwei grundsätzlich verschiedene Herangehensweisen bei der Gestaltung von Netzwerkarchitekturen:

  1. Peer-to-peer-Netzwerke, d.h. Netzwerke unter gleichrangigen Computern. Alle Computer können gleichberechtigt Serverdienste und Client-Programme einsetzen. Einen speziellen Server-Computer, der zentral alle Serverdienste bereit stellt, gibt es nicht. Die Einrichtung einer derartigen Netzwerkarchitektur ist zwar sehr einfach, sollte aber nur bei kleinen Netzwerken (bis zu zehn Computer) eingesetzt werden, solange man noch den Überblick behält und die Administration an allen Computern noch individuell vornehmen kann.
  2. Server-Client-Architektur: Serverdienste und Client-Programme laufen grundsätzlich auf verschiedenen Computern, den Server-Computern bzw. den Anwender- oder Client-Computern. Dem Nachteil eines oder mehrerer nicht für den Nutzerbetrieb bestimmter Hochleistungsrechner steht der Vorteil einer zentralen Administration von Server- und Client-Computern und die Möglichkeit der räumlich getrennten Aufstellung aller Computer gegenüber.

Mögliche Dienste in Netzwerken

  • Dateiserver (Fileserver). Hosten (Lagern) von Dateien und Programmdateien für den gemeinsamen Zugriff auf einem zentralen Rechner. Im Falle von Programmdateien werden diese auf den Client-Rechner transportiert und auf dem Client-, nicht aber auf dem Server-Computer ausgeführt.
  • Druckserver (Printserver). Verwaltung der im Netzwerk oder lokal am Servercomputer vorhandenen Drucker und Druckaufträge. So sind z.B. Priorisierung von Druckaufträgen, die Lastverteilung von Druckaufträgen auf verschiedene Drucker, Verwaltung von Zugangsberechtigungen und Kostenabrechnungen möglich.
  • Applikationsserver. Server zum Hosten und Ausführen von netzübergreifend genutzten Programmen einschließlich der Software-Lizenz-Verwaltung.
  • Terminalbetrieb. Der Server wird im Sinne einer Fernbedienung vom Client-Computer aus bedient. Der Client-Computer ist hierbei ein mehr oder weniger intelligentes Ein- und Ausgabegerät.
  • Kommunikationsserver. Bereitstellung und Überwachung von Kommunikationsdiensten, Firewalls, E-Mail-Postfächern u.a.
  • Datenbankserver. Server, auf dem mehrnutzerfähige Datenbankprogramme laufen und die eigentliche(n) Datenbank(en) gehostet ist (sind).
  • Backup-Server. Erzeugung von Backupverzeichnissen, Wiederherstellung Dateien, Dateiverzeichnisse auf Client-Computern.
  • Administrationsserver. (Automatische) Fremdadministration von Client-Computern von zentralen Servern aus.

Zugangsberechtigung (Account)

Normalerweise hat man keinen freien Zugang zu Servern irgendwelcher Art. Bevor mit einem Server gearbeitet werden kann, muss man sich autorisieren. Dies geschieht über eine vorher erteilte Zugangsberechtigung (Account), die aus einem Benutzernamen und einem Passwort besteht. Über den Benutzernamen bekommt man auf dem entsprechenden Rechner die vorgesehenen Rechte zugewiesen. Da der Benutzername offen ist und somit von jedermann gelesen werden kann, muss zur Sicherheit ein nicht sichtbares, in den meisten Fällen verschlüsseltes Passwort zur Kontrolle mit eingegeben werden. Während der Benutzername vom Benutzer nicht geändert werden kann, kann und sollte von Zeit zu Zeit das Passwort ausgetauscht werden; bei der Wahl von Passwörtern sollten keine leicht erratbaren Namen gewählt werden.

Aber keine Regel ohne Ausnahme: für die meisten Internet-Sites und für viele FTP-Archive benötigt man keine Zugangsberechtigung, im Rahmen von Gast-Accounts kann man sich ohne Passwort und meist ohne Benutzernamen anmelden.